Fanfiktion Wiki
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Eine Parodie des Covers des Albums Abbey Road von den Beatles

Eine Parodie ist eine Fanfiktion, in der die ursprüngliche Geschichte, ihre Charaktere und stattfindende Ereignisse veralbert werden. Daher gehört eine Parodie zum Humor-Genre.

Parodien gibt es sowohl in schriftlicher Form (Geschichten, Fanfiktions) als auch in anderen Bereichen (Film etc.).

Begriff[]

Das Wort "Parodie" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Nebengesang", vgl. paralell. Das Handbuch literarischer Fachbegriffe definiert dieses Wort wie folgt:

"Trennung der Form eines literar. Werkes von seinem Inhalt und dessen Ersetzung durch einen anderen, nicht dazu passenden, wodurch kom. Diskrepanz (zwischen Idealität und Realität) sichtbar wird und der Eindruck verspottender Nachahmung entsteht."

In der Definition nicht erwähnt werden die Parodie ganzer Genres oder Parodien anderer Medienformen wie Film oder Musik.

Es läuft im Wesentlichen darauf hinaus, dass man Aspekte eines Werkes, die im Kontext des Werkes gut funktionieren, aus diesem Kontext herausnimmt und in einen neuen Zusammenhang bringt, der nicht selten absurd, aber nachvollziehbar ist.

Eine Parodie braucht nicht zwangsläufig abwertend zu sein - oft gilt sie sogar als Hommage an die Wirkung des Originals. Von Mel Brooks, dem Regisseur berühmter Parodien wie "Spaceballs" oder "Frankenstein Junior" soll der Ausspruch stammen, man müsse den Gegenstand der Parodie lieben, bevor man ihn parodieren kann. In jedem Fall setzt die Parodie aber ein gutes Verständnis der Zusammenhänge und Wirkungen eines Werkes voraus und sollte nicht allzu willkürlich sein.

Eine der frühesten Parodien ist übrigens die "Batrachomyomachie" von Homer, in dem er Schlachtszenen aus seiner Illias mit Fröschen und Mäusen nachahmt.

Verschiedene der Parodie verwandte Formen[]

Persiflage[]

Von frz. persifler "verspotten, lächerlich machen" abgeleitet, wird hier hauptsächlich die Übertreibung und Überzeichnung des Inhalts in den Vordergrund gestellt. Der Inhalt des Werkes bleibt in etwa der gleiche, doch die Formen werden überspitzt, oft mit kritischen Untertönen. Eine komödiantische Nacherzählung der Star Wars-Filme in Filmform wäre also eine Persiflage, während "Spaceballs" mit seinen Karikaturen und neuen Storyelementen eine Parodie ist.

Travestie[]

Auch bei der Travestie wird der Stoff des Werkes beibehalten, doch statt subtiler Übertreibung wird eine ganz andere Form der Sprache gewählt. Ein Werk mit hohem Stil kann also in Umgangs- oder Gossensprache übersetzt werden, aber auch eine einfache Alltagsgeschichte in den hohen Stil. In beiden Fällen werden Inhalte und Elemente in neuem Licht sichtbar, was ein Mittel zur Kritik sein kann. Die Nachstellung eines Herr der Ringe-Films mit Lego-Figuren kann Züge dieser Form enthalten.

Pastiche[]

Das Pastiche ist im Wesentlichen die offene Nachahmung eines bekannten Werks oder einer prägnanten Figur mittels eines eigenen, sehr ähnlichen Werkes - sie kann als hochachtungsvolle Hommage gemeint sein, aber auch als kritische Satire. Doch auch bei letzterem ist eine liebevolle Perspektive nicht ausgeschlossen. Als Pastiches von Sherlock Holmes gelten etwa Figuren wie Detective Conan, Monk, Dr. House oder Basil, der große Mäusedetektiv - alles Meisterhirne von großem Können, aber auch von großer Arroganz oder nicht unbedingt salonfähigen Manieren.

Nicht zu verwechseln ist die Parodie mit der Satire, die vorrangig Gesellschaftskritik übt.

Quellen[]

  • Best, Otto F.: Handbuch literarischer Fachbegriffe. Definitionen und Beispiele.Überarbeitete und erweiterte Ausgabe ab April 1982. Frankfurt a. M.: Fischer, 1982.
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